Erschienen im am 21.12.2013
Die Finanzierung erwies sich als steiniger Weg, ist jedoch jetzt gesichert / Auch die Gemeinde leistet ihren Anteil
60 interessierte Bürger wollten beim Informationsfrühschoppen des Vereins „BürgerBus Ladelund“ mehr zum Thema wissen. Die Vorsitzender Heike Prechel übernahm die Aufgabe, legte dar, wie sich das Projekt „Mehr Mobilität durch Einsatz eines BürgerBusses“ im Verlaufe der vergangenen sieben Monate entwickelt hat.
„Es ist viel passiert, wenn auch von außen kaum sichtbar“, erklärte die Referentin. Einleitend ging sie noch einmal auf die intensive Motivation derer ein, die das gemeinnützige Vorhaben angeschoben haben. Nach wie vor gehe es darum, das erhaltens- und schützenswerte dörfliche Leben der Gemeinde Ladelund und deren Nachbargemeinden langfristig zu erhalten, indem man dafür sorge, dass Einwohner nicht wegen unzureichenden öffentlichen Nahverkehrs in Zentralorte abwandern oder sich gar nicht erst in den verkehrstechnisch entlegeneren Gemeinden ansiedeln. „Zu einer Lösung unseres Mobilitätsproblems tragen wir durch unser ehrenamtliches Engagement im Vorstand oder als Fahrer selbst bei, was auch von Gutachtern positiv gesehen wird“, so Heike Prechel.
Für den Kauf und Betrieb eines BürgerBusses als Ergänzung – nicht Konkurrenz – zum ÖPNV bedürfe es jedoch nicht nur viel guten Willens, sondern auch kostendeckenden Geldes durch Sponsoren und öffentliche Förderung. Letztere vom Land, der AktivRegion Nord, dem Kreis und der eigenen Gemeinde verbindlich zugesagt zu bekommen, sei „ein steiniger Weg“ gewesen, bei dem es gegolten habe, zahlreiche bürokratische Barrieren zu überwinden. Seit einigen Tagen jedoch lägen alle Zuwendungsbescheide in der Gesamtsumme von insgesamt 102 800 Euro verbindlich vor. Für die Anschaffung des Busses seien 90 000 Euro eingeplant. Davon übernehme die AktivRegion Nord 49 500 Euro, die Gemeinde Ladelund 22 500 und das Land Schleswig-Holstein 18 000 Euro. Die Einrichtungskosten werden sich voraussichtlich auf rund 12 800 Euro belaufen, finanziert durch das Land (7000 Euro), und den Kreis (5800 Euro). War ursprünglich vorgesehen, der Gemeinde Ladelund als „Bedarfsgemeinde“ jegliche Kosten von der Hand zu halten, so habe sich nachträglich die Notwendigkeit ergeben, sie mit einem Viertel der Anschaffungskosten für den Bus zu belasten. Per Vertrag einigte man sich darauf, dass der Verein der Gemeinde fünf Jahre lang je 4500 Euro als Pacht zahlt und ihr dadurch ihren geleisteten Eigenanteil erstattet.
Es wurden bereits 17 ehrenamtliche Fahrer angeworben, die sich zur Zeit auf den Erwerb eines Führerscheins für Personenbeförderung vorbereiten oder ihn bereits erworben haben.
Das Vergabeverfahren für den Kauf des Busses wird zur Zeit vorbereitet. Man spielt mit dem Gedanken, eine spezielle, behindertengerechte Version des neunsitzigen „VW 5″ (für acht Fahrgäste und den Fahrer) anzuschaffen, der beim Vergleich mit den Angeboten anderer Marken am besten gefiel. Als Garage wird das alte Feuerwehrgerätehaus Ladelund zur Verfügung stehen. Im Gebiet der Gemeinden Ladelund, Bramstedtlund, Achtrup, Karlum und Westre sowie Leck wurden vorläufig 20 Haltestellen festgelegt. Der Plan jedoch, auch Süderlügum ins Streckennetz einzubeziehen, erwies sich inzwischen als nicht realisierbar.
Angedacht ist, zunächst einmal 16 Touren pro Werktag abzufahren, die unterschiedlich konzipiert sein können. Daraus errechnet sich eine jährliche Fahrleistung in Höhe von rund 80 000 Kilometern. Um dem Bedarf entsprechende Fahrpläne erstellen zu können, bitten der Vorstand und die beauftragte Arbeitsgruppe dringend um möglichst baldige Anmeldung von Wünschen und Anregungen aus der Bevölkerung.